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Biskaya

Mit Respekt und gespannter Erwartung machen wir uns auf den Weg, die Biskaya zu queren. Viele Delfine begleiten uns ...

Tag 1 (Sonntag, 21.08.2011)

Heute mittag um halb 12 sind wir zu unserem nächsten Abenteuer aufgebrochen: Zu zweit durch die Biskaya. Unser Plan: So lange nach Südwesten segeln, bis La Coruna genau in 180 Grad gepeilt wird. Diesen Tipp haben wir von einem portugiesischen Profisegler im Rahmen des Fastnet Race erhalten. Und ablegen, wenn der Wind auf NW dreht.


Falmouth

Der Wind hat gedreht - obwohl zunächst eher auf W als auf NW. Daher segeln wir auch erst einmal ein gutes Stück gegen Süden. Dann schläft der Wind ein. Wir werfen den Jockel an und nehmen Kurs Südwest. Später hat der Wind wirklich auf NW gedreht und wir segeln noch ein paar Stunden in die Nacht hinein.


Sonnenuntergang auf der Biskaya

In der ersten Nacht habe ich zum ersten Mal freilebende Delfine von unserem Boot aus erlebt. Schwarze Schatten, die kurz prusten und dann pfeilschnell wieder im Nichts versinken. Ein tolles Erlebnis. Mit den Wachen wechseln wir uns ab. Petra hat in der Nacht leider noch nicht so viel Glück mit den Delfinen. Dafür umkreist mich am nächsten morgen eine große Delfin-Schule - ich schätze etwa 30 Tiere. Wahnsinn!!

Am frühen morgen ist der Wind so schwach, dass wir den Motor wieder benötigen.


Biskaya-Querer Olaf

Tag 2 (Montag, 22.08.2011)

Den zweiten Tag haben wir den Motor nicht ausgemacht. Kein Wind, aber immerhin Sonnenschein. Kurz nach Einbruch der Dunkelheit gegen 21:45 ist es dann endlich soweit. Wir nehmen direkten Kurs auf La Coruna. Noch 290 Meilen, dann haben wir es geschafft. Im letzten Abendlicht umkreisen wieder Delfine das Boot. Im Wasser wirbeln sie leuchtenden Plankton auf. Sieht fast aus wie Torpedos!

Die Nacht ist sehr ruhig. Wir überqueren die Kante, an der der Meeresgrund von 100m innerhalb weniger Meilen auf 4000m abfällt. Ein riesiges Unterwassertal, wenn man so will. Aber angesichts der Windstille ist davon beim Seegang nichts zu merken.


Biskaya-Quererin Petra

Tag 3 (Dienstag, 23.08.2011)

Bis auf wenige Phasen mit etwas Wind sind wir auch heute den ganzen Tag unter Motor unterwegs. Ansonsten ist der Tag ziemlich ereignislos. Die Angel schleppt einen fetten Köder hinter uns her, aber nichts beisst an. Hm, ganz schön langweilig ohne irgendwelche Unterhaltung. Abends legen wir Gerhard Polt auf ("Standort Deutschland"), das hebt die Stimmung :-)

In der Nacht bekommen wir die Quittung für das ständige Motorfahren: Um 0315 geht der Treibstoff aus! Petra merkt es rechtzeitig am Motorstottern. Wir stoppen die Maschine und setzen die Genua. Immerhin, der Wind reicht jetzt, um damit einigermaßen voran zu kommen. Wir überprüfen den Tank: Tatsächlich, so gut wie leer. Nach 42h! Wahrscheinlich ist nicht die gesamte Menge im Tank nutzbar (120l) und wir vermuten außerdem, dass wir durch die konstant relativ hohen Drehzahlen mehr Sprit verbraucht haben. Deshalb hatten wir uns verrechnet. Zum Glück haben wir einen Reservekanister mit 18l Diesel dabei. Damit füllen wir den Tank nach und tatsächlich, der Motor läuft nach kurzem Stottern wieder rund. Ich bin froh, dass ich die Maschine nicht auch noch entlüften musste ...

Tag 4 (Mittwoch, 24.08.2011)

Morgens um genau 0800 knacken wir die 100-Meilen-Restdistanz-Marke! 391 Meilen liegen schon hinter uns. In der kommenden Nacht, vermutlich am frühen Morgen, werden wir La Coruna erreichen, wenn alles gut geht. Gegen 0915 noch ein Erlebnis: Wal, da bläst er!! Am Horizont mache ich mehrfach klar und deutlich die hohe Fontäne aus, die der Wal in die Höhe pustet. Das muss ein ziemlich großes Tier sein. Leider kommt er nicht näher und so bleibt es bei der Gewissheit, unter diesem Springbrunnen war er.

Heute testen wir zum ersten Mal unseren Schleppgenerator. Als Windgenerator hat sich das Teil ja schon bewährt. Nun wollen wir wissen, wie viel Energie während der Fahrt erzeugt wird. Wir sind positiv überrascht: 4,5 Ampere bei 5 Knoten Fahrt. Und kaum Fahrtverlust spürbar.


Der Schleppgenerator

Ich probiere es nochmal mit der Angel. Diesmal kommt ein richtig echt aussehender Köderfisch (aus Metall) dran. Und tatsächlich - nach Stunden - beisst irgendwas so richtig fest drauf!!! Der Fisch ist aber nicht an den Haken gegangen. Als wir uns den Köder später ansehen, sind wir fast froh darüber. Der Metallköder hat eine richtige "Bisswunde". Vielleicht war es ein Hai? Nicht auszuschließen.


Die Angel

Um 1704 dann endlich: "Land in Sicht!" Am Horizont kann man schemenhaft die Felsformation östlich von La Coruna erkennen. Aber das ist noch sehr weit weg. Wir segeln wieder in die Nacht hinein. Anfangs passt der Kurs mit genau 180 Grad noch gut. Irgendwann wird der Wind aber schwächer und dreht südwestlich. Wir driften nach Osten ab. Es beginnt ein mühsames Aufkreuzen bei 1-2 Windstärken und Strom gegenan - das Land vor Augen! Und den Motor können wir (noch) nicht anwerfen, weil wir nicht mehr genug Diesel haben.


Land in Sicht


Wir segeln in Spanien

Erst am Donnerstagmorgen gegen 0530 fängt der Wind kräftiger an zu blasen. Zwar immer noch aus Südwest, aber immerhin, wir kommen vom Fleck. Endlich können wir auch auf der letzten Kreuz auf La Coruna zuhalten. Dann schläft der Wind wieder ein. Noch 8 Meilen. Also Motor an. Mit einem leichten Schrecken müssen wir feststellen, dass der Motor noch nicht so richtig rund läuft. Zwischendurch gehen die Drehzahlen immer wieder mal runter. Aber er fängt sich dann doch wieder. Nichts für schwache Nerven! Wahrscheinlich ist noch irgendwo Luft in der Leitung oder die Kraftstoffzufuhr ist etwas verdreckt. Wir werden sehen. Am Ende lief es dann wieder einigermaßen rund.

Um 1015 Bordzeit (1100 Uhr Ortszeit) machen wir in der Marina Coruna an der Tankstelle fest, tanken voll und checken ein. GESCHAFFT!!!!

Wir haben es geschafft, und wir sind geschafft :-) Aber nach einem extrem leckeren Cafe con Leche im Marina Bistro und einer heißen Dusche sieht die Welt schon wieder ganz freundlich aus. Das Wetter ist zwar auch hier bescheiden (der Nieselregen hat uns aus England hier hin verfolgt), aber egal. 35 Grad im Schatten würden wir jetzt eh nicht aushalten. Wir bleiben hier die nächsten 4 Tage.


La Coruna

Übrigens ist diese Marina hier offensichtlich einer der Treffpunkte der Langfahrer. Hier liegen Franzosen, Deutsche, Österreicher, Norweger, Schweden, Briten, Holländer ... Und alle mit den typischen Merkmalen der Langfahrer: Windgeneratoren, Solarpanele, stabile Schiffe. Und man schaut sich in die Augen, nickt kurz und weiss Bescheid!

Spanien liegt vor uns ...
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