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Ostfriesische Inseln 2010: Drei Wochen durch Wind, Watt und Wetter!


Anfahrt auf Juist

Unser langer Urlaubstörn 2010 führt uns in die Nordsee zu den Ostfriesischen Inseln. Vom IJsselmeer geht es mit Zwischenstopp in Stavoren nach Terschelling. Von dort fahren wir durch das Watt nach Ameland. Weiter geht es mit einem langen Schlag nach Borkum. Von dort aus machen wir eine Stippvisite nach Emden. Der nächste Hafen ist Greetsiel auf dem Festland. Es folgt Juist. Dann weiter durch das Watt nach Norderney. Außen herum geht es von hier nach Langeoog – der östlichsten Insel unserer Reise. Zurück durchs Watt zunächst nach Baltrum, dann wieder nach Juist und weiter nach Borkum. Von Borkum aus wieder ein langer Schlag. Wir ankern zwischen Schiermonnikoog und Lauwers. Nächster Zwischenstopp ist erneut Ameland. Vor Vlieland ankern wir ein zweites Mal. Dann geht es zurück ins IJsselmeer, wo wir noch Medemblik und Hoorn besuchen. Nach drei abwechslungsreichen Wochen kehren wir zurück nach Lelystad Haven.

Petra
Olaf



Die Inseln (und das Festland)

Schwer zu sagen, welche Insel die Schönste ist. Terschelling (und der Hafen Westterschelling) ist im Sommer immer rappelvoll. Es gibt eine schöne Strandbude am südwestlichen Strand. Die Stadt ist quirlig. Wir bleiben zwei Tage hier. Vlieland haben wir dieses Jahr nur vom Ankerplatz aus gesehen – der Hafen war voll. Vor Anker im Vlieschloot konnten wir uns überzeugen, daß unser Anker bombig hält. Aber gemütlich war das bei Wind gegen Strom nicht.

Terschelling
Vlieschloot

Ameland ist ganz anders als Terschelling. Das Dorf Nes hat mit seinen hohen Bäumen und schönen Alleen einen ganz unverwechselbaren Charakter. Wunderschön, hier einfach durchzuspazieren. Der Hafen ist bei Niedrigwasser recht flach – wir sinken in den Schlick. Ist aber unproblematisch. Mit einem Tiefgang von 1,40 auf jeden Fall zu empfehlen, wenn auch hier wie auf Terschelling jedes Mal sehr viel los war.

Ameland: Leuchtturm - Watt - Hafen - Nes - Restaurant-Tipp - Blauwalkiefer

Borkum ist – verglichen mit den anderen deutschen Inseln – ziemlich rummelig. Die beiden Yachthäfen sind weit weg vom Zentrum. Man muß den Bus oder die kleine Eisenbahn nehmen. Der Burkana-Hafen hat den Charme eines alten Militärgeländes (was er ja auch ist). Bei südlichen Winden steht viel Schwell im Hafen. Dann liegt man an den meterhohen Betonpontons ziemlich bescheiden. Der Yachthafen Baalmann ist besser geschützt. Dafür machen die Schwimmstege den Eindruck, als seien sie in den letzten 30 Jahren nicht gepflegt worden. Teilweise fehlen Bretter, die Stromversorgung sieht reichlich improvisiert aus. Aber es gibt ein gutes Restaurant im Hafen. Trotzdem sollte man den Weg in die Stadt und an den Strand nicht scheuen. Vor dem nordwestlichen Strand gibt es eine Seehundbank. Hier kann man die Seehunde fast aus nächster Nähe beobachten. Der Strand ist sehr weitläufig. Wer Action sucht, kann Parasailing mit Strandbuggies machen oder (klassisch) Strandsegeln. In Borkum haben wir (bei unserem zweiten Aufenthalt) unsere Freundin Uschi getroffen und waren Essen im Teehaus. Ein historisches Gebäude, in dem früher der Arzt ansässig war. Unterm Strich ist Borkum also durchaus ein paar Tage Aufenthalt wert, auch wenn es hier vergleichsweise bodenständig zu geht.

Fischerbalje
Leuchtturm
Burkana-Hafen
Yachthafen Baalmann

Historische Eisenbahn
Strandimpressionen

Im Vergleich zu Borkum ist Juist geradezu mondän. Ein ganz toller neuer Yachthafen mit schicken Schwimmstegen, der allerdings praktisch vollständig trockenfällt. Man sinkt auch hier in den Schlick ein. Schade nur, daß man bei der Planung des Yachthafens die Einfahrt zu schmal gemacht hat. Nun kommt kein Bagger in den Hafen und es türmt sich bereits ein Schlickberg dort, wo man eigentlich auf die Schwimmstege zuhalten möchte. In den Ort sind es nur ein paar Schritte. Noch ein paar Schritte weiter und man hat die Insel überquert und steht an einem unendlichen Sandstrand. Toll! Und keine Autos. Nur Fahrräder und Pferdekutschen. Lecker essen kann man in der "Juister Auster" - sofern die Austern nicht gerade ausgegangen sind. Cool ist auch die Shisha-Lounge im Hotel Atlantic.

Hafeneinfahrt
Zufahrt
am Strand von Juist
"Juister Auster"

Trockener Hafen von Juist (und ein "Grundsitzer")

Von Norderney haben wir neben dem Hafen nur den Südstrand kennengelernt. Wir waren hier sogar in der Nordsee baden. Vor dem Strand in einer Entfernung von ca. 80 Metern zieht der Tidenstrom vorbei – wehe dem, der zu weit raus schwimmt!

Hafen von Norderney und ...
... Ausblick vom Hafenrestaurant

Baltrum ist winzig. Der Hafenmeister ist gleichzeitig Fluglotse und sitzt in einem kleinen Container am Sportflughafen (im "Tower"). Der Ort ist beschaulich, die Insel eigentlich ganz schnuckelig. Ebenfalls autofrei und auch nur die Einheimischen dürfen hier Fahrradfahren. Dem Tourist bleibt der Bollerwagen. Aber aufgrund der Größe ist ein Inselkoller hier wohl schon nach wenigen Tagen vorprogrammiert.

Hafen
Imbiss
Baltrum-Impressionen
"Tower"

Langeoog ist deutlich großzügiger und weitläufiger. Die Insel ist nicht ganz autofrei. Es handelt sich dabei allerdings um Elektroautos (von wenigen Baggern und Traktoren mal abgesehen). Der Weg vom Hafen in die Stadt dauert zu Fuß etwa 25 Minuten. Vom Wasserturm aus hat man einen schönen Überblick. Wenn man Glück hat, kann man beim Hafenmeister noch ein Fahrrad zur Miete ergattern. Super übrigens auch das Restaurant direkt am Hafen.

Langeoog: Hafen - Wasserturm - Kurhotel (und die Aldebaran zu Gast)

Neben den Inseln waren wir auch auf dem Festland und haben Greetsiel einen Besuch abgestattet.


Schafe auf dem Weg nach Greetsiel

Greetsiel ist uneingeschränkt empfehlenswert! Ein ganz süßer Ort, natürlich mit touristischem Trubel, der aber gut erträglich ist. Eine schöne Marina mit sehr nettem Hafenmeister und einem schönen Yachtclub.
Hafen von Greetsiel
Krabbenfischer von Greetsiel
Windmühlen von Greetsiel

Mit geliehenen Fahrrädern kann man einen gemütlichen Ausflug zum Leuchturm Pilsum unternehmen (Otto's Leuchtturm).


Leuchtturm Pilsum

Auch guten Fisch bekommt man in Greetsiel an jeder Ecke (obwohl ein Einheimischer zu uns meinte: "Fisch ist nur was für Touristen!" - gut, daß wir selbst welche sind). Kurzum: Wer Greetsiel links liegen lässt, hat was verpasst!

Die Wattfahrwasser

Wenn man das erste Mal den Kartensatz der ostfriesischen Inseln aufschlägt, zuckt man unwillkürlich zusammen: Alles grün! (grün = fällt trocken!). Ein Blick in den Tidenkalender relativiert das natürlich. Aber es ist klar: Hier muß man rechnen, bevor man ablegt! Faustregel: Tiefgang + 30-50cm Wasser sollte an der höchsten zu passierenden Stelle stehen. Dort sollte man nach Möglichkeit sein, bevor das Wasser wieder zu fallen beginnt. Wichtig auch die täglichen Wettervorhersagen (DP07 ist zu empfehlen), bei denen auch angesagt wird, ob das Hochwasser höher oder niedriger als im Tidenkalender ausgewiesen ausfällt. Unterschiede bis zu 50cm haben wir hier erlebt (allerdings meist zu unseren Gunsten, weil nordwestliche Winde das Wasser in das Wattenmeer drücken).

Wenn man Wattfahrwasser fahren will, reichen die Angaben in der Karte aber nicht aus. Die betonnten Wattfahrwasser sind nämlich in der Regel Priele, die in der Karte ohne Tiefenangabe eingezeichnet sind. Hier helfen Informationen weiter, die von Revieransässigen erhoben und zur Verfügung gestellt werden. Ein guter Anlaufpunkt dafür ist z.B. die folgende Seite im Netz: www.wattenschipper.de/Aktuelles.htm. Hier sind die aktuellen Tiefenangaben der Wattfahrwasser angegeben und zwar bezogen auf den Pegel von Norderney bzw. Wangerooge Nord. Beide Pegel kann man jederzeit per Telefon abrufen (Norderney: +49-4932-934601, Wangerooge Nord: +49-170-4796231). Auf der Seite steht zum Beispiel, daß das Juister Wattfahrwasser bei einem Pegelstand von 6,20m (Hochwasser Norderney) eine Tiefe von 2,60m aufweist. Aus dieser Information kann man leicht ausrechnen, wie tief das Fahrwasser (zumindest annähernd) zu einem beliebigen anderen Pegelstand Norderney sein wird. Aber man kann natürlich mit dieser Angabe auch mit dem Tidenkalender weiter rechnen, denn genaugenommen tritt das Hochwasser Norderney ja nicht zum gleichen Zeitpunkt ein wie das Hochwasser in dem Wattfahrwasser, welche man befahren will.

Für die niederländische Waddenzee vor Westfriesland gibt es ein praktisches kostenloses Tool, welches man sich auf das Notebook ziehen kann: QuickTide (www.quicktide.nl). In diesem Programm sind alle holländischen Wattfahrwasser mit aktuellen Tiefenangaben enthalten. Man gibt seinen Tiefgang ein, wählt ein Datum aus und ein Fahrwasser und das Programm zeigt einem ein Zeitfenster, in welchem man über das Wattenhoch (holländisch: Wantij) fahren kann. Geradezu genial! Aber Achtung: Auch in der Waddenzee kann sich der Wasserstand durch den Wind ändern. Und das fällt hier auch noch (relativ gesehen) mehr ins Gewicht, weil der Tidenhub in Westfriesland niedriger ist als in Ostfriesland.


Krabbenfischer vor Ameland

Wir haben diese Informationen (bzw. die Hinweise, wo man diese Informationen bekommt) übrigens aus dem Segeln-Forum (www.segeln-forum.de) und genaugenommen von Gerd, einem Forumsmitglied (Nickname: Strathsail), den wir auf Terschelling getroffen haben (ein irrer Zufall, denn er hat im absolut überfüllten Hafen von Terschelling genau hinter uns festgemacht). Ich weiß, Gerd liest das hier irgendwann, deshalb: Danke Gerd! Deine Tipps waren wirklich Gold wert!

Aber grau ist alle Theorie! Nachdem wir immer wieder hin und hergerechnet haben, wollten wir natürlich auch ausprobieren, ob wir mit unsere Berechnungen richtig liegen. Unsere erste echte Fahrt durch ein Wattfahrwasser war der Törn von Terschelling nach Ameland. Ganz wichtig: Immer auf die Tonnen gucken und die vielen verwirrenden Pricken in der Waddenzee einfach nicht beachten (noch so ein guter Tipp von Gerd). Und nicht zu nah, aber auch nicht zu weit weg von den Tonnen fahren.

Wattfahrwasser in der holländischen Waddenzee

Wir hatten in der Regel einen Abstand von etwa einer Bootslänge. Das hat gut funktioniert. Aber aufregend war es trotzdem. Die Ideallinie trifft man eben doch nicht immer. Unser Echolot fängt an zu piepen, wenn wir weniger als 40cm Wasser unter dem Kiel haben. Wenn es piept, dann will man das Echolot nicht mehr aus den Augen lassen: 40cm … 30cm … oh oh … 20cm … uaaaahaaa … 30cm … puh … 30cm … oh … 30cm … au Backe … 40cm … na? … 50cm … Gott sei Dank! So in etwa ging es uns, während wir diverse Wattenhochs passierten.


Im Wattfahrwasser ist Konzentration angesagt

Der Weg nach Ameland war übrigens besonders schön. Zwischen Terschelling und Ameland passiert man in der Blauwe Balg eine Robbensandbank im Abstand von vielleicht 50 Metern.

Aufregender waren die Wattfahrwasser vor Ostfriesland. Am flachsten war (gefühlt) das Wattfahrwasser von Borkum. Da hatten wir nur 20cm unterm Kiel und waren schon etwas spät dran (bereits ablaufendes Wasser). Nominell ist das Baltrumer Fahrwasser noch flacher, aber als wir dort durch sind, hatten die westlichen Winde für 50cm höheres Wasser gesorgt. Das war also vergleichsweise entspannt. Im Juister Wattfahrwasser sind wir sogar zweimal (kurz) auf Schiet gesessen. War nicht schlimm – unser Motor hat uns sicher wieder rückwärts herausgezogen. Aber auch das waren Aufreger. Und auf dem Weg von Borkum nach Greetsiel haben wir anfänglich die erste Tonne des Osterems Fahrwassers nicht gefunden. Da gibt es dann auch nur eins: Umkehren und einen neuen Anlauf versuchen. Auf gut Glück herumkreuzen ist im Watt nicht zu empfehlen – zumal die kräftige Strömung das Kurshalten nicht einfacher macht.


Backbord-Pricke im Watt vor Juist

Je nach Wind konnten wir hin und wieder auch durch die Wattfahrwasser segeln. Den Motor hatten wir meist trotzdem an – sicher ist sicher. Man braucht also auch einen großen Tank, denn Tanken ist auf den meisten Inseln nicht ohne weiteres möglich.

Die Seegatten

In allen nautischen Unterlagen wird vor den Seegatten zwischen den friesischen Inseln (zu Recht!) gewarnt. Vermeiden sollte man auf jeden Fall die Konstellation Wind gegen Strom (jedenfalls spätestens ab 4Bft). Das kann bedeuten, daß man mal gegen den Strom (= auflaufendes Wasser) nach draußen fahren muß (meistens kommt der Wind aus nordwestlichen Richtungen). Ab 5 Bft sollte man sich ohnehin gut überlegen, ob man ein Seegat noch passieren möchte. Die Wellen sind wirklich nicht ohne und schaukeln sich auch gegenseitig auf. Auf jeden Fall muß man im Tonnenstrich bleiben. Wir haben das Busetief zwischen Norderney und Juist bei 5Bft aus West und bei auflaufendem Wasser durchfahren. Eigentlich noch eine ganz gute Konstellation, Wind quer zum Strom. Und wir mußten auch nur ins Gat "hineinschnuppern", weil wir weiter innen durch zum Memmertfahrwasser wollten. Aber selbst das war schon heftig, große Wellen aus allen Richtungen.

Außen herum haben wir den Törn von Norderney nach Langeoog unternommen. Gemeinsam mit Monika und Harald, die wir in Greetsiel kennengelernt haben, sind wir (bei auflaufendem Wasser) durch das Dovetief auf die Nordsee. Dann ein schöner langer Schlag mit Wind aus Nordwest an Noderney und Baltrum vorbei und durch die Accumer Ee zwischen Baltrum und Langeoog hindurch. Nach den vielen Motorstunden durch die Wattfahrwasser endlich mal wieder echtes Segeln. Man sollte also nicht darauf verzichten, einen Törn außen herum zum machen. Angst muß man nicht haben, aber Respekt und Vernunft sind auf jeden Fall angesagt!
Angler vor
Norderney
Sophie auf dem Weg nach Langeoog und
in der Accumer Ee
Monika und
Harald auf "Lotta"

Und was wir sonst noch so erlebt haben

Viele Robben haben wir gesehen. Sehr schön, wenn man Tiere in freier Wildbahn erleben kann. Aber das Fotografieren war schwierig, weil die Robben – sobald sie eine Kamera sehen – sofort abtauchen. Sauerei! Aber das kennen wir ja schon von den Schweinswalen.

Robben, Robben, Robben

Ein weiteres schönes Erlebnis war unser Aufenthalt in Stavoren. Dort haben Horst und Anke mit ihren vier Kindern und vielen Freunden Abschied gefeiert. Am nächsten Tag ging es mit einem sieben Meter breiten (!) Kat los und einem Jahr Auszeit unter Segeln entgegen. Wenn jemand mal den Kat "Hundertwasser" irgendwo sehen sollte (z.B. auf den Kanaren oder in der Karibik), dann bitte schöne Grüße ausrichten. Beneidenswert!

Horst und Anke, die "Hundertwasser" und die Abschieds-Party

Auch sonst haben wir nette Leute kennengelernt. So z.B. ein junges holländisches Paar, mit denen wir auf Baltrum und Juist im Päckchen lagen. Abends auf Juist haben wir lange miteinander gequatscht (und Whiskey getrunken). Oder den älteren Holländer, der in Greetsiel neben uns festgemacht hat und mit dem wir Informationen über die Wattfahrwassertiefen ausgetauscht haben. Monika und Harald hatte ich schon weiter oben erwähnt, ebenso wie Gerd, unseren Watt-Experten.


Gerd "Strathsail" (im Vordergrund) auf Terschelling

Bewährt hat sich auf diesem Törn unser neuer Windpilot. Gerade die langen Schläge bei Wind und Wellen sind viel entspannter, wenn man die Windfahne steuern lässt und sich selbst auf das Ausguck gehen und die Kartenarbeit konzentrieren kann. Lediglich, wenn die Wellen das Schiff zu sehr aufstoppen und zu wenig Fahrt im Schiff ist, muß kurzfristig mal per Hand eingegriffen werden. Das kam aber nur ganz selten vor. Und besonders bewährt hat sich auch meine neue Hängematte ...


Meine neue Hängematte im Einsatz in Greetsiel

Richtig nass sind wir geworden auf dem Weg von Vlieland zurück ins IJsselmeer. Die Nacht vor Anker im Vlieschloot war schon anstrengend. Auf dem Weg Richtung Festland sind wir durch einen heftigen Gewittersturm gesegelt / motort. Der Regen war so dicht, daß man von einer Tonne aus noch nicht die nächste sehen konnte. Gut, daß es Karten gibt. Nass bis auf die Unterhose haben wir im Vorhafen von Harlingen erst mal durchgeatmet, ein paar Brote gegessen und die Klamotten gewechselt.
Das Unwetter über der Waddenzee und ...
... das Hafenkino in Medemblik

Zurück auf dem IJsselmeer wurde das Wetter allerdings wieder angenehm und wir sind mit gutem Wind nach Medemblik gesegelt. Dort haben wir uns einen Hafentag gegönnt und ganz entspannt in der Sonne dem Hafenkino gefröhnt. Und irgendwie waren wir auch wieder froh, in einem Revier zu sein, wo man sich auskennt und einfach drauf los segeln kann, ohne sich um die Uhrzeit, den Strom und den Wasserstand Gedanken machen zu müssen.

Unser Fazit

Wir haben auf diesem Törn extrem viel gelernt und auch weiteres Zutrauen in unsere Fähigkeiten gewonnen. Vor allem das Rechnen und die Prognosen, wann wir wo sein werden, haben gut hingehauen. Das Zusammenspiel der Gezeiten ist ein grandioses Naturereignis. Man traut kaum seinen Augen, wenn die Häfen trocken fallen – und doch – das Wasser kommt wieder! Die Inseln sind alle auf ihre Art sehens- und liebenswert. Und wer gerne Fisch ist, kommt überall auf seine Kosten. Also ist das Revier auf jeden Fall eine Reise wert.

Andererseits muß man sich darauf einstellen, häufig den Motor (mit) zu benutzen. Man ist in seiner zeitlichen Flexibilität eingeschränkt und man kann nicht immer so segeln, wie man es eigentlich gerne möchte (Stichwort: Wind gegen Strom!). Mit einem Kielboot und 1,40m Tiefgang kann man zwar vieles machen, aber man stößt auch an Grenzen. Und das häufige Fahren im Grenzbereich (noch 30cm, noch 20cm, …) ist auf Dauer auch anstrengend. Ein Plattbodenschiff oder ein Kimmkieler, mit denen man trocken fallen könnte, würden den Aktionsradius und die Möglichkeiten deutlich erweitern.

Also: Ein toller Urlaubstörn, aber kein Revier, wo wir auf Dauer liegen möchten.

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