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Woran man so alles denken muss, bevor es losgeht.

Die Wenigsten werden spontan für ein Jahr die Leinen im Heimathafen loswerfen. Auch wir haben unser Vorhaben seit längerem geplant und uns in dieser Zeit über eine Menge Dinge Gedanken gemacht:

Wie finanzieren wir das Ganze? Und wie kommen wir unterwegs an unser Geld?

In unserem Fall haben wir die komfortable Situation, dass Petra als Lehrerin ganz offziell ein Sabattical bewilligt bekommen hat. Bei diesem Modell spart man ein paar Jahre via Lohnverzicht an und bekommt dann im Jahr Auszeit weiter sein (reduziertes) Gehalt gezahlt. Gleichzeitig haben wir von Olafs Gehalt jedes Jahr etwas zur Seite gelegt. Mit diesem finanziellen Polster und den monatlichen Einnahmen sollte es ganz gut klappen – sofern wir nicht täglich über die Strenge schlagen, ständig ausgehen und in jedem Hafen neue Klamotten kaufen.

Unsere Geldgeschäfte können wir alle online abwickeln. Online-Banking machen wir schon seit Jahren und haben so unsere Finanzen sehr gut im Griff. Bargeld können wir mit unseren Visa-Cards abheben. Hier gibt es ein spezielles Angebot von der DKB, die für den Einsatz der Visa-Card im Ausland am Geldautomaten keine Gebühr erhebt.

Was machen wir mit unserer Wohnung?

Das war (für uns) eine einfache Entscheidung: Kündigen! Untervermieten kam aus zwei Gründen nicht in Frage. Zum einen können wir uns schlecht vorstellen, dass fremde Menschen in unseren Möbeln wohnen. Zum zweiten – und das ist noch gravierender – sind wir ja nicht vor Ort und auch nicht immer erreichbar. Was wäre, wenn es Probleme mit den Mietern oder der Wohnung gäbe? Auf diesen Stress hatten wir keine Lust.

Zunächst mal haben wir gründlich ausgemistet und sind etwa die Hälfte unseres Hausstandes losgeworden, sei es auf dem Sperrmüll oder durch Verkauf. Das hat auch was Befreiendes, den ganzen alten Sch... mal loszuwerden! Die andere Hälfte haben wir zu zwei etwa gleich großen Teilen bei Freunden im Keller (Vielen Dank dafür!!!) und bei einer Möbelspedition (für wenig Geld pro Monat) eingelagert.

Klar, nächstes Jahr müssen wir uns eine neue Wohnung suchen. Aber dafür können wir uns dann auch neu einrichten, worauf wir uns jetzt schon freuen.

Gekündigt haben wir natürlich auch unseren Telefonanschluss. Der Anbieter wollte von uns einen Nachweis, dass wir uns in unserem Wohnort abgemeldet haben, um die Kündigung unabhängig von der Kündigungsfrist zu akzeptieren. Gleiches gilt auch für die GEZ, die man nur los wird, wenn man Deutschland wirklich verlässt und die Wohnung aufgibt. Deren Argumentation: Selbst wenn wir ein Jahr im Ausland wären, hätten wir ja noch in Deutschland eine Wohnung, in der wir theoretisch Rundfunk empfangen könnten ...

Wie sind wir erreichbar?

Wir haben einen Nachsendeauftrag bei der Post eingerichtet, der die Post zu unserer Verwandtschaft weiterleitet. So kann nichts verloren gehen. Den wichtigsten Institutionen (Versicherungen, Bank) haben wir diese Anschrift direkt mitgeteilt. Über E-Mail sind wir immer erreichbar, sofern Internet zur Verfügung steht. Unser privates Handy haben wir auch dabei und für den ganz großen Notfall auch ein Satellitentelefon (siehe unten).

Was ist mit unserer Krankenversicherung? Und mit anderen Versicherungen?

Unsere (privaten) Krankenversicherung ruhen. Für den Auslandsaufenthalt gibt es extra auf unsere Bedürfnisse zugeschnitten spezielle Versicherungen, die wesentlich günstiger sind. Ist ja auch logisch. Hier wird nur das Risiko, krank im Urlaub zu werden, versichert. Es müssen keine Rücklagen für altersbedingte Krankheiten angespart werden. Die Pflegeversicherung kann man allerdings nicht ruhen lassen.

Private Haftpflicht sowie Bootshaftpflicht und -kasko läuft natürlich auch weiter. Darüber hinaus gibt es nichts, was wir versichern müssten. Spaßeshalber (anders kann man es kaum ausdrücken) hat Olaf sich auch mal ausrechnen lassen, ob es sich lohnt, weiter freiwillig in die Rentenkasse einzuzahlen. Nein, es lohnt sich nicht!

Wie haben wir unser Boot aufgerüstet?

Grundsätzlich haben wir ja schon ein sehr seetüchtiges Boot. Sonst könnten wir unser Vorhaben gar nicht so realisieren, wie wir es geplant haben. Trotzdem gibt es ein paar Dinge, die wir vor dem Törn in Angriff genommen haben.

Um lange Schläge zu zweit durchzuhalten, ist unserer Meinung nach eine vernünftige Selbststeueranlage unabdingbar. Unter Segeln steuert uns der Windpilot. Unter Motor der gute alte Autohelm ST4000+.

Weiteres Thema: Stromversorgung! Bei langen Schlägen ohne Hafen oder von Ankerbucht zu Ankerbucht müssen die Batterien aufgefüllt werden. Dazu haben wir uns folgendes überlegt: Pro Tag wollen wir nach Möglichkeit nicht mehr als eine Stunde den Diesel laufen lassen. In Fahrt kann ein Schleppgenerator (Aquair 100) die nötigte Energie aufbringen, um ausreichend Strom für alle Instrumente inkl. Ladestrom für die Batterie zu liefern. In der Ankerbucht können wir den Schleppgenerator mit wenigen Handgriffen in einen Windgenerator umbauen, den wir ins Rigg ziehen. Der sorgt dann Tag und Nacht für Strom. Zusätzlich haben wir noch zwei Solarpanele, die weitere Energie beisteuern. Um das zu überwachen, haben wir einen eletronischen Batteriemonitor (Nasa BM-1) eingebaut. Außerdem haben wir die Trenndiode, welche den Strom der Lichtmaschine auf die beiden Batteriebänke (Starter und Verbraucher) verteilt, durch einen Ladestromverteiler ersetzt, der keinen Spannungsabfall verursacht. Um die Ladezeiten generell kurz zu halten und immer ausreichend Reserven zur Verfügung zu haben, haben wir die Batteriekapazität der Verbraucherbank auf 270Ah erweitert (vorher 72Ah). Die drei 90Ah-Vetus-Batterien plus die Starterbatterie haben wir gerade noch unter der Hundekoje untergebracht. Um vorab eine Idee davon zu bekommen, wie groß die Kapazität der Batteriebank sein sollte, haben wir eine Tabelle erstellt, in der alle Geräte und ihr Verbrauch in verschiedenen Phasen des Törns (in Fahrt, vor Anker, bei Tag, bei Nacht) enthalten ist. Es kommt einiges zusammen.

Wichtig ist natürlich auch das aktive Einsparen von Strom. Nachts sind das die Positionslampen. Wir haben eine LED-Dreifarbenlaterne inkl. Ankerlicht im Top. Die braucht so gut wie gar keinen Strom (etwa ein 15tel der Menge, die normale Positionslampen verbrauchen würden). Die Beleuchtung unter Deck können wir für lange Strecken ebenfalls auf LED umrüsten. Dazu tauschen wir nur die Glühlampen aus. Das Licht ist aber recht ungemütlich. Solange wir regelmäßig Landstrom haben, verzichten wir darauf.

Eine zusätzliche Herausforderung haben wir aufgrund der Tatsache, dass wir uns für einen elektrischen Außenborder für unser Dinghi entschieden haben. Die dafür nötige Batterie laden wir mit einem DC-DC-Ladegerät. Ob das so klappt, wie wir uns das vorstellen, wird sich noch herausstellen. Dazu dann später an dieser Stelle mehr.

Sicherheit auf See? Das Wichtigste ist wohl, von der Berufsschifffahrt gesehen zu werden. Deshalb haben wir einen aktiven Radarreflektor (SeaMe), der empfangene Radarstrahlen verstärkt zurücksendet. Der SeaMe hat darüber hinaus eine akustische Warnfunktion, wenn er Radarstrahlen empfängt. So sind wir auf hoher See alarmiert, wenn uns ein dicker Pott auf dem Radar hat. Zusätzlich dazu haben wir einen AIS-Receiver installiert und einen Kartenplotter angeschafft, auf dem die AIS-Daten angezeigt werden. Dadurch können wir den Kurs der großen Schiffe besser einschätzen und sie im Zweifelsfall auch direkt anfunken.

Natürlich haben wir eine Rettungsinsel (die wir hoffentlich nie benutzen müssen!!!). Wir haben uns eine EPIRB besorgt, die über Satellit (COSPASS/SARSAT) bei Aktivierung ein Notsignal inklusive GPS-Position an das MRCC in Bremen übermittelt. Von dort wird dann eine Rettungsaktion eingeleitet. Außerdem haben wir ein Iridium Satellitentelefon, mit dem wir auf hoher See Wetterdaten (Grib Files, dargestellt mit dem kostenlosen Programm UGRIP) empfangen können. Mit dem Iridium kann man natürlich auch mit dem MRCC telefonieren. Die Nummer ist eingespeichert. Klar, Leuchtraketen und Handfackeln haben wir auch an Bord. Wetterinformationen können wir abgesehen vom Iridium auch mit unserem Kurzwellen/Navtex-Empfänger (Fastnet FMD 25) bekommen.

Für den Fall, dass wir unterwegs krank werden oder uns verletzen, haben wir einen praktischen Notfallkoffer von SeaDoc erworben. Darin ist für die wichtigsten denkbaren Unfallsituationen ein spezielles Notfallpaket mit allen wichtigen Utensilien enthalten. Außerdem haben wir uns eine Reihe von Medikamenten auf Vorrat verschreiben lassen (z.B. Schmerzmittel und Antibiotika).

Uns sonst?

Sicher gibt es noch die eine oder andere Kleinigkeit, die wir im Zuge der Vorbereitungen erledigt haben. So haben wir zum Beispiel im letzten Winterlager die Wanten erneuern lassen. Das wäre aber auch sonst irgendwann fällig gewesen. Die Sturmfock haben wir bei unserem Segelmacher mit Stagreitern versehen lassen und können sie nun an einem Dyneema-Vorstag fahren. Das Funkgerät hat noch eine Außensteuerung bekommen. Wir haben uns einen 15kg Rocna-Anker mit 30m Kette zugelegt und eine Bugrolle montieren lassen. Und ein Dinghi hatten wir früher auch nicht.

Ach so, wir sind auch Mitglied im Trans Ocean e.V. (TO) geworden. Das ist ganz hilfreich, weil der Verein weltweit Stationen unterhält, die uns im Falle eines Falles weiterhelfen können. Außerdem haben wir vom TO schon gute Tipps bekommen (SeaDoc und Krankenversicherung).

Man hätte vielleicht noch an so viele andere Sachen denken können, aber irgendwann muss man auch mal ablegen! Wie die Kölner sagen: "Et kütt wie et kütt! Und et hett noch ever joot jejange!"
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